29.09.2015 22:31

Heiße Diskussionen im Ethikunnterricht

Seit gut zwei Wochen unterrichtet David am College für Christliche Leiter (CLTC) einen Intensivkurs zum Thema Ethik. Das Bachelor-Modul umfasst zehn Kurstage in vier Wochen mit jeweils sechs Stunden Unterricht von 8:30 - 16:00 Uhr. Der Kurs umfasst heikle Themen wie Korruption, Gewalt, Zauberei, Vielehe, Homosexualität, HIV-Aids, Verhütung, Stammeskämpfe, Staat und Kirche, Alkoholkonsum, etc. Dabei geht es um Fragestellungen wie:

  • Wie gehen Kirchen mit Polygamisten um, wenn sie Christen werden? Hat ein Polygamist sich von seinen Frauen zu scheiden?
  • Wann beginnt Korruption? Vor allem dann, wenn Geschenke im Spiel sind!
  • Haben Kirchen das Recht einen "Zehnten" vom Staat einzufordern?
  • Ist jeglicher Konsum von Alkohol Sünde?
  • Wie sind Stammeskämpfe und gewaltätige Landstreitigkeiten zu bewerten, vor allem dann, wenn das Gesetz vom Clan selbst in die Hand genommen wird?
  • Ist die Geisterwelt real? Wenn ja, inwieweit können Todesfälle, die auf den sog. Todeszauber Sanguma zurückgeführt werden, geprüft bzw. strafrechtlich verfolgt werden?
  • Wann beginnt Civilcourage? Vor allem, wann ist sie geboten, wenn man Zeuge einer Schlägerei oder eines Gewaltübergriffs bzw. einer Misshandlung wird?


Im Bezug auf die aufgeworfenen Fragen kam es in den zurückliegenden Wochen zu engagierten und teilweise kontroversen Diskussionen und Ansichten im Klassenzimmer. Gerne stellen sie sich den vielen ethischen Fragestellungen und Herausforderungen.
Da die allermeisten Lehrinhalte zu kulturellen Tabuthemen zählen, werden sie kaum in den Kirchen thematisiert und biblisch-theologisch reflektiert. Das ist jedoch notwendig und ein Ziel des Kurses. Für diese Herausforderung braucht es nicht nur kulturelle Sensibilität, sondern auch eine "gesunde" Hermeneutik, Weisheit von oben und ein klares Bekenntnis zum geoffenbarten Willen Gottes in seinem Wort, der Bibel.
Die acht Studenten haben sich bereits sehr positiv und dankbar über den Kurs zurückgemeldet.