02.11.2015 20:49

Mumu, Schwein und guter Wein

Als Anette als Gastrednerin zum Jahresfrauen-abschlusstreffen im 9-Mile Settlement entraf, staunte sie nicht schlecht. Die Kirche war geschmückt, es ertönten Lobpreislieder und die Männer bereiteten ein Schwein zu. "Mumu" nennt man die "Kochmethode". Dazu werden zuerst Steine im Feuer erhitzt. Ein Teil der Steine wird dann unter das zu garende Essen gelegt. Das ganze wird mit Bananenblättern "verpackt" und die restlichen Steine werden oben darauf gelegt. So wartet man zwei Stunden bis das Festmahl fertig ist. Während die Männer physische Nahrung zubereiteten, sorgte Anette für die geistliche Speise. Im Bibeltext ging es auch um ein Fest und um den Wein, den Jesus durch ein Wunder aus Wasser herstellte (Johannesevangelim, Kapital 2). "So wie man sich beim `Mumu´ in das innere vorarbeiten muss, um an die gute Speise zu gelangen, so möchten wir uns auch bei unserem Bibeltext nicht nur mit der Oberfläche zufriedengeben. Das eigentlich Gute liegt etwas tiefer verborgen," so Anette gegenüber den Frauen. In diesem Sinne erarbeitete Anette Stück für Stück die tiefe Symbolik, die hinter diesem ersten Wunder Jesu in Kana verborgen liegt. Es war köstlich zu sehen, wie sichtlich die Aha-Erlebnisse bei den Frauen einsetzen und sie Gottes Größe in diesen Worten erkannten.
Anschliessend beschenkten die Frauen Anette reichlich mit guten Worten, Schüsseln voller Essen, Bilum-Taschen, Geld und einer Tok Pidgin Bibel. Sie hoffen, dass sie bald aus ihrer Gemeinde auch einen Missionar entsenden können, um all das Gute, was sie empfangen haben, anderen weiter zu geben.